Übungstag mit dem BRK

26.07.2021
Mehrere Übungen in Zusammenarbeit BRK und Feuerwehr.

Ausbildung bedeutet immer wieder neues lernen. Dieses Ziel hatten sich die Ausbildungsleiter des heutigen Tages gedacht. Fünf Auszubildende des BRK Kreisverbandes Pfaffenhofen wurden in vier Übungen gefordert und mussten ihr bisher erlerntes Wissen abrufen.

Begonnen wurde um 9 Uhr mit einer kurzen Begrüßung im Übungshof des Feuerwehrgerätehauses, danach verlegte man an die erste Übungsstation des Tages auf das Firmengelände Hierl in Geisenfeldwinden. Nach einer kurzen Übungsbeschreibung mit erster Lage wurden die Fahrzeuge besetzt und die Auszubildenden durften starten.

Ein Verletzter LKW-Fahrer sitzt im Führerhaus seiner Zugmaschine und hat durch ein Schlagloch plötzlich sehr starke Schmerzen im Nacken. Die Auszubildenden erkundeten die Lage und stellten fest, alleine kommen sie hier nicht mehr weiter. Sie brauchen die Feuerwehr. Angerückt mit unserem Hilfeleistungslöschfahrzeug, sowie unserem Gerätewagen Logistik bot sich nun neben der Men-Power auch einiges an Materialien an zum Helfen. Begonnen mit einem kleinen Podest, unserer Rettungsplattform, wurde der Arbeitsbereich direkt vergrößert. Dies hat den Vorteil das man nicht nur auf den Stufen des LKWs stehen muss, sondern sich freier bewegen kann. Nachdem die ersten Vitalwerte erhoben wurden, welche von Ausbilderin Maria Höckmayr, Wachleiterin der BRK-Rettungswache Geisenfeld und Praxisanleiterin der Notfallsanitäterazubis, simuliert wurden. Nach der ersten Patientenversorgung, galt es den Fahrer sehr schonend auf die Trage des Rettungsdienstes zu bringen. Hierzu wurde die Ladebordwand unseres Gerätewagens verwendet. Diese bietet vielen Helfern Platz und erleichtert das Herunterheben des Verletzten. Gemeinsam sicherten die Auszubildenden die verletzte Wirbelsäule und mit Unterstützung der Floriansjünger fand die Rettung mittels Spineboards, einem harten Kunststoffbrett, statt. Zusammen wurde unser Kommandant Robert Schaller, welcher den verletzten LKW Fahrer mimte, sehr schonend herausgehoben und auf die Trage des Rettungswagens gebracht.

Nach einer kurzen Pause und einer Manöverkritik folgte auch gleich die zweite Übung. Ebenfalls auf dem Gelände der Firma Hierl. Nun war ein Mitarbeiter auf einem Siloanhänger in der Halle zusammengebrochen und bewegte sich nicht mehr. Ein weiterer Mitarbeiter rief daraufhin den Rettungswagen. Nach kurzer Lageerkundung folgte ebenfalls die Rückmeldung an die Leitstelle, dass die Feuerwehr benötigt wird, da die Person aus größerer Höhe gerettet werden musste. Nach Eintreffen der Feuerwehr wurde zuerst mit der Messung der Sauerstoffkonzentration begonnen, denn auch eine Undichtigkeit auf dem Anhänger könnte die Bewusstlosigkeit des Verletzten hervorgerufen haben. Die Messungen nach veränderten Werten waren unauffällig, daher konnte man nun mit den Arbeiten beginnen. Auf dem Anhänger folgte nun die erste Patientenversorgung und zeitgleich brachten die Kameraden der Feuerwehr die Drehleiter in Stellung und montierten die Halterung für die Trage. Sehr schnell folgte die Anweisung des Rettungsdienstes, dass der Patient aus dem beengten Umfeld gerettet werden musste und die weitere Behandlung im Rettungswagen durchgeführt werden sollte. Neben der kontinuierlichen Beatmung des Patienten über eine manuelle Beatmungsmaske war auch der eingeschränkte Arbeitsbereich ein Problem der Einsatzkräfte. Doch in guter Zusammenarbeit war der Verletzte schnell mit einem Tragetuch gedreht und mit einer Trage auf den Korb der Drehleiter gehoben. Mit dieser folgte der sanfte Abstieg auf ebenen Boden und im Anschluss auch die weitere Versorgung im Rettungswagen. Nun folgte für die Auszubildenden noch eine kurze Einweisung in den Korb unserer Drehleiter mit den Möglichkeiten zur Patientenrettung, sowie ein kurzes Resümee zur Übung.

Für die zweite Übung mit unserer Drehleiter folgte jetzt der Wechsel des Übungsortes. Wieder zurück im Gerätehaus wurde die zweite Möglichkeit zur Befestigung der Trage erklärt, sowie im Anschluss auch auf Wunsch praktisch geübt. Bei der ersten Übung war die Trage noch auf dem Geländer des Drehleiterkorbes befestigt, nun war die Trage am Korbboden fixiert. Dies bietet und die Möglichkeit neben schwereren Patienten auch näher an Dachfenster zu kommen. Dies war in unserem Kommandanten und Vorstandszimmer der Fall. Unser stellv. Kommandant Robert Weber steuerte die Drehleiter von außen an das Fenster und die montierte Schwerlasttrage wurde durch das Fenster gereicht. Jetzt durften die Auszubildenden selber einmal mitfahren und zwar liegend. Die Freiwilligen wurden durch die Floriansjünger gesichert und wieder durch das Fenster auf die Tragen Halterung gelegt. Die Trage wurde vor der Fahrt noch gesichert und ehe sich die Freiwilligen versahen war der waagrechte "Flug" auch schon wieder beendet. Als die Drehleiter wieder zurückgebaut war durften sich die Azubis allerdings selbst noch ein kurzes Bild von oben machen. Nach dem schönen Ausblick gab es für die Mannschaft eine verdiente Stärkung auch als Ausblick auf den Nachmittag.

Da jetzt alle wieder frisch gestärkt ans Werk gehen konnten wurde der Wagen vorgefahren. Zwar nicht mehr mit eigener Kraft, dafür aber mit dem Stapler. Jetzt galt es eine Verletzte Person nach einem Verkehrsunfall zu retten. Die Einsatzmeldung für den Rettungsdienst lautete nur eine Verletzte Person. Als die Rettungswagenbesatzung eintraf stellte sich die Lage allerdings anders dar. Der Verletzte war im Fußbereich eingeklemmt und konnte das Fahrzeug ohne fremde Hilfe nicht mehr verlassen. Daraufhin wurde durch den Rettungsdienst veranlasst, dass die Feuerwehr zur Hilfe eilt. Unser Gruppenführer erkundete nochmals die Lage und entschied in Absprache mit dem Rettungsdienst das Fahrzeugdach zu entfernen, damit der Arbeitsbereich vergrößert wird. Zusätzlich wurde durch die Floriansjünger mit schwerem technischen Gerät der Fußraum des Fahrers vergrößert, damit die Beine wieder beweglich werden. Diese Arbeiten am verunfallten PKW wurden wie in einem realen Einsatz mehrmals unterbrochen, damit die Patientenversorgung durch das BRK weiter laufen kann. Zeitglich wurde der Verletzte von einem Auszubildenden durchgehend betreut, welcher auch die Arbeitsschritte der Feuerwehr erklärte und auf die lauten Arbeiten hinwies. Nach der Befreiung des Verletzten wurde dieser über das Spineboard nach hinten hinaus gerettet und auf die Trage des Rettungswagens gelegt. Zum Abschluss durften auch die Auszubildenden noch selbst mit den schweren Geräten arbeiten und die Fahrzeugtüren entfernen.

 

Am Ende des Tages war es für uns alle ein sehr gelungener und interessanter Übungstag. Wir bedanken uns bei den Übungsleitern Stephan Rudnitzky und Richard Schwarz für die Planung und die Organisation des Übungstages.

Ein großer Dank geht an die Firma Hierl für die Bereitstellung des Übungsgeländes, sowie der Übungsfahrzeuge.

Bedanken wollen wir uns ebenfalls für die Bewirtung bei unserem Wirte Team mit Fabian Ernstorfer.

Gruppenbild v.l.: Kommandant Robert Schaller, Arnulf Rauh, Stephan Rudnitzky, BRK Wachleiterin Maria Höckmayr, stellv. Kommandant Robert Weber, Peter Beyer, Richard Schwarz, Lukas Seidl, Michael Raucheisen, Johannes Brunner, Andreas Schneider, Lea Maier, Dr. Andreas Ring, Sebastian Müller, Maximilian Grübl und Annika Wittkopf

Bild: Heierhoff, BRK