Faszination Fliegen

Flugplatz Auhöfe – Sicherheit, Gefahr und Faszination Fliegen – ein außergewöhnlicher Schulungstag

Ein besonderes Erlebnis für die Jugendfeuerwehr.

Aufregung und Anspannung lag förmlich in der Luft, als die Ausbilder mit der Jugendfeuerwehr am letzten Samstag früh zu einer Sicherheitseinweisung zum nahen Flugplatz Auhöfe aufbrachen.

Aufgrund einer Einladung des Luftsportvereins Pfaffenhofen durften die Jugendlichen einen unvergessenen Ausbildungstag erleben.

Warum fliegt ein Flugzeug eigentlich, dass doch schwerer als Luft ist ? Mit dieser Frage begann der theoretische Unterricht und welche Flugzeugtypen werden hier am Flugplatz geflogen. Was ist der Unterschied zwischen einen Motorsegler, einem Ultraleichtflugzeug und einem Segelflugzeug ?

Auch Flugunfälle wurden angesprochen, wobei es sich hier im Regelfall nur um sogenannte Außenlandungen handelt, da diese Flugzeuge auf jeder Wiese oder sonstigen freien Fläche notlanden können. Dass hier trotzdem für den Ersthelfer Gefahren verborgen sind, die man so nicht gleich vermutet schuldet der Tatsache, dass zum Rettungssystem eines Ultraleichtflugzeuges  eine pyrotechnische Notfallrakete für den Abschuss und Auslösung eines Fallschirms vorhanden ist, welcher bei Start entsichert wird und durch Hebelauslösung im Flugzeug aktiviert wird. Dieser rote Hebel darf in keinem Fall und nur vom Piloten ausgelöst, bzw. gezogen werden !

Im zweiten Teil der theoretischen Ausbildung ging es um die Gefahren im Einsatz mit Hubschraubern und wie im Einsatz immer wieder erforderlichen Rettungshubschrauber. Da diese auch den Auftrieb der Luft über die Rotorblätter nutzen, jedoch vom Gewicht des Fluggerätes ganz andere Voraussetzungen vorliegen, wurde durch entsprechendes Videomaterial anschaulich gezeigt. Dass die Rotorblätter das größte Gefahrenpotential darstellen wurde den Jugendlichen anhand von Videos ebenfalls gezeigt und wie man sich im Falle eines kippenden Helikopters am besten schützen kann. Überrascht war man doch das die hinteren vertikalen Heckrotorblätter durch die sehr hohe Drehzahl plötzlich für das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmbar sind. Deshalb darf man sich in keinem Fall einem Hubschrauber von hinten nähern oder daran vorbeigehen.

Generell gilt im Flugverkehr immer Augenkontakt und Körpersprache mit dem Piloten aufzunehmen um so die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten!

Mit gehörigem Respekt aus der Theorie und nun doch mulmigen Gefühlen trat man zum eigentlichen Highlight des Tages an. Die Ausbilder hatten für jeden Jugendlichen seinen persönlichen Jungfernflug mit einem Motorsegler bzw. Hubschrauber gechartert. Jeder Flug begann wie auch im Großraumflugzeug mit praktischer Sicherheitseinweisung, Check aller wichtigen Instrumente, Funktion von Höhen- und Seitenruder, sowie Funkkontakt mit der Bodenstation. Anschnallen, Kopfhörer mit Sprechmikrofon zum Piloten, schließen der Panoramascheibe – Startbereit.

Jeder Start, jede Landung wurde gespannt und mit festem Daumendruck von der Bodenmannschaft verfolgt und alle waren dann doch froh wieder heil aber mit einem unvergesslichem individuellen Erlebnis alleine, mit tollem Panoramablick aus dem Cockpit  über die Heimat geflogen zu sein.

Mit einer Stärkung aus der Gulaschkanone waren am Schluss alle Flugängste verflogen, der Kreislauf stabilisiert und man konnte den Flugtag als erfolgreich, unfallfrei und unvergesslich beenden.

Dank an alle die hierzu beigetragen haben. Vielleicht war heute schon ein zukünftiger Luftbeobachter für unsere Heimat und der Hallertau am Start. Auch das ist und gehört zum Brandschutz und zu den Aufgaben der Feuerwehr.

 

Text: Josef Lehner